Nationalparkregion MeinWeg


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Zusammenarbeit bringt Vorteile

Das Projekt Nationalparkregion Meinweg basiert auf der gemeinsamen deutschniederländischen (Kultur)Geschichte des Meinwegs zwischen Roermond, Roerdalen, Wassenberg und Wegberg in der Provinz Limburg / Kreis Heinsberg. Es sieht die
grenzüberschreitende Verbesserung der Qualität von Natur und Landschaft rund um das deutsche Meinweggebiet und den niederländischen Nationalpark de Meinweg durch Naturentwicklung und Verbindungen bedrohter Lebensräume (Gagelsümpfe, Heidemoor, nasse und trockene Heide) vor.
Durch Wander- und Radrouten von Roermond über Roerdalen bis Wassenberg und Wegberg wird die gemeinsame Kulturgeschichte für Besucher und Bewohner sichtbar und erlebbar gemacht. Ausgebildete grenzüberschreitende Wanderführer stehen zur Verfügung um Besucher zu begleiten und zu informieren. Die niederländischen Gemeinden Roermond und Roerdalen und die deutschen Gemeinden Wassenberg und Wegberg werden durch eine grenzüberschreitende Routenstruktur miteinander verbunden. Durch die Vermarktung der Marke „Nationalparkregion MeinWeg“ sollen weitere Besuchergruppen begeistert werden.



Anlass des Projektes

Auf dem Wiener Kongress (1814-1815) wurde die deutsch-niederländische Grenze für das Meinweggebiet festgelegt. Vom Mittelalter an bis zur definitiven Grenzlegung 1822 war das Gebiet in gemeinschaftlichem Eigentum von 12 Kirchspielen: Melick, Herkenbosch, Arsbeck, Birgelen, Ophoven, Steinkirchen, Vlodrop, Karken, Herten, Maasniel, Ober- und Niederkrüchten und den Städten Roermond und Wassenberg. Der Meinweg spiegelt beiderseits der Grenze diese gemeinsame Geschichte wieder (u.a. im gleichnamigen niederländischen Nationalpark). Große Teile der (bewaldeten)
Grenzregion sind im Eigentum der Gemeinden sowie anderer Behörden, wie dem Land NRW (inkl. NRW-Stiftung) und dem niederländischen Staatsbosbeheer. Charakteristisch für das Gebiet ist die Terrassenlandschaft mit ihren beachtlichen Höhenunterschieden (bis 50 m) und Naturschutzgebieten, die Teil des europäischen Netzwerks NATURA 2000 sind. Das Meinweggebiet ist landschaftlich besonders reizvoll und für nachhaltigen Tourismus geeignet.



Die beteiligten Gemeinden und Organisationen haben alle das Ziel, den nachhaltigen Tourismus zu verbessern. Die Zusammenarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Marketings fehlt dabei. Auch (zweisprachige) grenzüberschreitende Produkt-Marktkombinationen sind kaum vorhanden. Die gemeinsame Kulturgeschichte bietet die einzigartige Chance, neue Kombinationen zu realisieren und zweisprachig zu vermarkten (u. a. Natur/Kulinarische- und Archäologische Route). Diese Routen wurden in Zusammenarbeit mit touristischen Organisationen, Heimatvereinen, Besucherzentren,
touristischen Betrieben vor Ort und Behörden ausgearbeitet. So wurde zum ersten Mal in der Region die Zusammenarbeit zwischen Naherholungssektor, Naturorganisationen,
Heimatvereinen und Anbietern regionaler Produkte grenzüberschreitend stimuliert. Die Ergebnisse werden in
zwei Karten mit Begleitheften im Frühjahr 2012 veröffentlicht. Auch wird ferner ein markanter Aussichtspunkt auf der Hochterrasse mit Blick in das Maastal errichtet und eine Aussichtsplattform am Effelder Waldsee.

Neben der Präsentation des Projektes im Internet, werden Vorträge, regionale Veranstaltungen und Veröffentlichungen rund um das Projekt angeboten. Eine Ausstellung zum Projekt wird an wechselnden Orten präsentiert. Ferner werden die
Projektpartner das Gebiet auf deutschen und niederländischen Messen vorstellen. Durch die grenzüberschreitende Vermarktung als Nationalparkregion soll das Interesse von Besuchern verstärkt werden. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der am Projekt beteiligten Gemeinden und aller anderen Partner bekommt durch das Projekt weitere Impulse.

Einzigartig ist ebenfalls die Ausbildung von Natur- und Kulturführern an der deutschniederländischen Grenze, die niederländische und deutsche Gruppen grenzüberschreitend führen werden. Das Veranstaltungsprogramm des Naturparks Maas- Schwalm-Nette kann dann als Plattform dienen, um die freiwilligen Natur- und Kulturführer sowie interessierte und Besucher zusammen zu bringen.


Bis heute findet kaum oder unzureichend grenzüberschreitende Abstimmung zwischen den Naturschutzorganisationen/Eigentümern der Gebiete statt. Dadurch werden Potentiale für Natur und Landschaft nicht genutzt. Im Rahmen des Projektes wurde zum
ersten Mal eine grenzüberschreitende Arbeitsgruppe zur Pflege der Natur gegründet. Eine verbesserte Abstimmung führt zu effektiveren und besser abgestimmten Naturentwicklungsmaßnahmen und der Realisierung von Biotopverbindungen in NATURA 2000 Gebieten. Durch die weitere Entwicklung von Lebensräumen bedrohter Tierarten beiderseits der Grenze und deren eventuelle Verknüpfung, wird die
ökologische Situation grenzüberschreitend deutlich verbessert.

Insgesamt ist vorgesehen, auf ca. 25 ha (inkl. Korridore) Lebensräume für bedrohte Arten zu schaffen (u. a. trockene und feuchte Heide, Heidemoore und Kreuzotterbiotope). Bei den Maßnahmen handelt es sich vor allem um die Abholzung
und Entfernung nicht ortstypischer Bäume, wie Kiefern und die damit verbundene Strauch- und Humusschicht, die die Heidevegetation und Gagelsümpfe verdrängen.

Ferner soll der Wasserhaushalt optimiert werden (Gewässer). Nach Ablauf des Projektes soll eine Vereinbarung zwischen den betreuenden Organisationen getroffen werden hinsichtlich grenzüberschreitender künftiger Pflegemaßnahmen, zur
Realisierung einer Nationalpark konformen Nutzung und einer natürlichen Entwicklung auf mindestens 50 % der Flächen.


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