Wassenberg


Die Burg im Zentrum von WassenbergDie Burg im Zentrum von Wassenberg

Wassenberg - Tor zum Meinweg

Wassenberg schaut auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück. Die Stadt liegt im Herzen der Freizeitregion und ist landschaftlich in das offene Flusstal der Rur und die bewaldeten Hänge des Wassenberger Horstes eingebunden. Rund ein Drittel des Stadtgebietes besteht aus Wald. Nadel-, Laub- und Bruchwälder gehen in offenes Gelände über. Doch auch der Stadtkern hat eine Menge zu bieten. Über allem thront die Burg Wassenberg mit ihrem Bergfried. Er eignet sich ideal, um sich einen Überblick über die Gegend zu verschaffen. Die Burg, wie sie sich uns heute präsentiert, stammt aus dem 15. Jahrhundert. 1543 übernachtete Kaiser Karl V. auf der Burg, bevor er die Stadt mit Mann und Maus an das Herzogtum Jülich verschenkte. Dass es dann noch Jahrhunderte lang hoch herging, versteht sich von selbst. Die Kriege kamen und gingen wie die Jahreszeiten. Die Wassenberger bekamen ständig die Hucke voll und immer neue Herren vor die Nase gesetzt. In die Schlagzeilen geriet Wassenberg 1206, als vor den Toren der Stadt in einer Schlacht zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. um die deutsche Kaiserkrone gerungen wurde. Die siegreichen Truppen Philips plünderten zum Dank den Ort und verwüsteten ihn total. Aber wie die Wassenberger so sind, warteten sie ab, bis die Luft rein war und bauten ihr Städtchen neu auf. Das sollten sie noch häufiger tun, denn allein zwischen 1566 und 1659 fanden in der Region fünf Kriege statt, die jeweils natürlich mit Plünderungen und Brandschatzungen einhergingen. Die „gute alte Zeit“ eben …



Die Grenze zwischen Vlodrop und EffeldDie Grenze zwischen Vlodrop und Effeld

Saupreißn am Meinweg

1815 wurde Wassenberg preußisch und verlor dadurch seine Gemeinden Melick, Herkenbosch und Vlodrop. Ein Verlust, den die Wassenberger durchaus verschmerzen konnten. Denn flugs machten sich Ortskundige dies- und jenseits der Grenze auf und fanden viele geheime Wege, um dies und das (und noch einiges mehr) an den wachsamen Augen des Zolls vorbei zu transportieren. Als ihnen bewusst wurde, dass man dieses Treiben auch „Schmuggeln“ nennt, war ihnen das so peinlich, dass sie nie mehr ein Wort darüber verloren und es trotzdem bis zur Aufhebung der Zollgrenzen fortsetzten.


Wassenberg war schon immer eine Reise wert

Eine Besiedlung der fruchtbaren Gegend ist über rund 8000 Jahre nachweisbar und durch Funde belegt. Der Wassenberger Burgberg geht wahrscheinlich auf eine römische Wehranlage zurück, denn die Römer hatten um 50 v. Ch das Niederrheingebiet erobert und ihm für lange Zeit ihren Stempel aufgedrückt. Nach den Römern kamen die Franken, mit ihnen dann die Mönche von den britischen Inseln und irgendwann auch die Wikinger – die jedoch weitaus weniger friedliche und missionarische Ziele verfolgten.



Bergfried in WassenbergBergfried in Wassenberg

Umgeschaut in Wassenberg

In Wassenberg finden sich viele Zeugnisse der wechselhaften Vergangenheit. Ohne sich je von der Stelle bewegt zu haben (wie auch!), lag Wassenberg schon in Limburg, Frankreich und dann wieder in Deutschland.
Die Stadt ist voller Bauten, die die wechselhafte Geschichte der Region widerspiegeln. Sehr imposant ist das Roßtor, das als einziges erhaltenes Wassenberger Stadttor an die Wehrhaftigkeit der Bewohner erinnert. Erwähnenswert ist auch der Stiftsplatz mit der St. Georgs-Basilika. Begrenzt wird der Stiftsplatz an einer Seite durch den Immunitätsbogen. Er war oft die letzte Rettung der Sünder, wenn ihnen der Zorn der weltlichen Autoritäten drohte. Denn hinter dem Torbogen war Kirchenland und dort galt Kirchenrecht. Einmal eingetaucht in die Obhut der Kirche erhielten die Übeltäter eine Gnadenfrist. Die Unverbesserlichen landeten aber später trotzdem im Verlorenenturm. Wer dort nächtigte, brauchte sich keine Gedanken mehr über die Altersabsicherung oder die Weihnachtsgeschenke zu machen, denn die nächste Station war der Galgenberg. Dort wurden sie dann zur Belustigung der braven Bürger aufgeknüpft. Nicht erst mit der Einführung des Privatfernsehens geriet dieses Freizeitvergnügen zum Glück in Vergessenheit. Zurück zur Burg: Heute beherbergt sie ein Hotel und ein sehr empfehlenswertes Restaurant. Dort erhalten Besucher Informationen über die möglichen Routen in und um Wassenberg. Auch eignet sich die Burg hervorragend als Ausgangspunkt für die Erkundungstouren durch Wassenberg und die Umgebung. Wer den „Bergfried“, den Turm der Burg Wassenberg mit herrlicher Aussicht über den Meinweg besteigen möchte, kann sich an der Rezeption von Hotel Burg Wassenberg den Schlüssel ausleihen.



Park in WassenbergPark in Wassenberg

Durch Sumpf und Schweiz - alles rund um Wassenberg

Gleich am Rande der Stadt befindet sich das Judenbruch. Nachdem Sie die mittelalterliche Stadtmauer und die Propsteikirche hinter sich gelassen haben, tauchen Sie in eine Park- und Wasserlandschaft ein. Das Gebiet wurde im 19. Jahrhundert vom Sumpf zum Park und erfreut als solcher bis heute die Besucher. Weiter geht es in die Myhler Schweiz, eine hügelige Heide- und Waldlandschaft. Eine Station auf Ihrem Weg rund um Wassenberg ist zum Beispiel der Wallfahrtsort „Birgelener Pützchen“. Versteckt in den Wäldern rund um Wassenberg findet man auch noch Reste des sogenannten Westwalls, mit dem die Nazis allen Ernstes glaubten, die Westgrenze ihres Reiches gegen Invasoren schützen zu können. Ein Plan, der zum Glück ziemlich in die Hose ging. Heute sind die Reste der Bunkeranlagen beliebte Nistplätze für manches freilebende Federvieh und andere Waldbewohner.



Schloss ElsumSchloss Elsum

Waldsee, Schlösser und Motten

Auch ein Spaziergang um den Effelder Waldsee lohnt sich immer und ist aufgrund der Strecke von rund drei Kilometern auch für Familien mit Kindern und Senioren geeignet. Er umfasst rund 38 Hektar. Dass er in der Mitte des vorigen Jahrhunderts wegen des Kiesabbaus durch Menschenhand entstand, sieht man dem majestätisch schillernden und in lebendiges Grün eingebetteten See nicht an. Und wenn Sie dann schon gerade in Effeld sind und die Jahreszeit es zulässt, sollten Sie den Ort nicht verlassen, ohne vorher den berühmten Spargel gekostet zu haben. Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch das Effelder Wasserschloss, das auf einer der weiter vorne erwähnten Motten gebaut wurde. Ebenfalls auf einer Motte fußt das Schloss Elsum bei Birgelen, das nach dem zweiten Weltkrieg denkmalgerecht wieder aufgebaut wurde.



Die RurDie Rur

Der Rur auf der Spur

Bei Effeld überquert die Rur die Grenze zu den Niederlanden und macht sich auf die letzte Teiletappe ihrer rund 150 Kilometer langen Reise, bevor sie in Roermond in die Maas mündet. Die Rurauen sind sowohl auf deutscher wie auf niederländischer Seite auf jeden Fall einen Abstecher wert. Die Auen sind Rastplätze für Vögel auf der Durchreise und zugleich Heimat einer artenreichen Fauna, die ihresgleichen sucht. Weil das Wandern nicht jedermanns Sache ist, bieten einige Hotels im Stadtgebiet auch Fahrräder zum Verleih an. Die Radwanderrouten rund um Wassenberg sind beliebt und setzen keine besondere körperliche Fitness voraus.



Der Roßtorplatz in WassebergDer Roßtorplatz in Wasseberg

Lecker essen gehen

Der jährliche Schlemmermarkt mit Verleihung der begehrten „Schlemmer-Ente“ an bekannte TV-Köche und Feinschmecker beweist, dass die Wassenberger zu feiern verstehen. Die Stadt verwandelt sich ein Wochenende lang in ein einziges unmoralisches Angebot für Kalorienbewusste und zum Mekka für Schmecklecker jeden Alters. Doch auch sonst ist Wassenberg für manche kulinarische Überraschung gut.
Durch Wassenberg führt auch die Schmugglerroute, die man am besten mit dem Rad bewältigt. Sie führt von Wassenberg nach Wegberg und nach Roerdalen. Auf der rund 55 Kilometer langen Rundstrecke liegen mehrere Gasthäuser, Restaurants und Cafés, die zum Verweilen und Genießen einladen. Abkürzen kann man die Strecke über das Knotenpunktsystem wo man möchte. So lässt sich für jeden Geschmack die richtige Länge finden.


»www.rathaus-wassenberg.de


VeranstaltungenGeschichte vor Ort - Wassenberg

Hier finden Sie die wichtigsten kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten in Wassenberg.
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Radfahren und Wandern

Kaum eine Naturregion lädt so zum Radfahren oder Wandern ein wie der Meinweg. Mit seiner einzigartigen Terrassenlandschaft und eingebettet zwischen zwei Wasserläufen stellt das Gebiet seit Jahrhunderten eine Kulturlandschaft dar, die von den Menschen geprägt wurde und ihre Anrainer gleichermaßen prägt.
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